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Übersicht der Arztberichte (Neurologen), nach Datum sortiert, Stand: 01.03.2024

 

16.12.2020, Mannheim, Deutschland – Radiologie, MRT

Magnetresonanztomographie des Schädels in T1- und T2-gewichteten

Sequenzen; transversale, koronare und sagittale Schnittführung

Klinische Angaben:

Links Korporale Bewegungsstörung, diskreter Tremor und Hypokinese linke Hand

sowie linkes Bein, Ausschluss strukturelle Läsion oder degenerativer Prozess.

Befund:

Regelrechte Lage der Mittellinienstrukturen. Regelrechte Demarkation von Mark und

Rinde. Altersentsprechende Weite der inneren und äußeren Liquorräume.

Basalganglien, Capsula interna und beide Thalami stellen sich unauffällig dar.

Hirnstamm und Kleinhirn zeigen regelrechte Konformation und Signalgebung.

Schleimhautschwellung des Sinus maxillaris rechts. Unauffällige Darstellung der

Orbitae und Felsenbeine beidseits. Die Hypophyse ist nicht vergrößert, der

Hypophysenstiel ist mittelständig.

Beurteilung:

Unauffällige Darstellung des Hirnparenchyms. leichte Sinusitis maxillaris rechts.

Untersuchung:

MR-Angiographie des Schädels in time-of-flight Technik (TOF)

Befund:

Dominante Arteria vertebralis links im Vergleich zu rechts, ansonsten regelrechtes

Flußsignal der erfassten Anteile der ACI, ACA, MCA, PCA, BA . Kein Anhalt für

Stenosen, Verschlüsse oder Aneurysmata.

Beurteilung:

Unauffällige TOF der intrakraniellen Arterien.

21.01.2021, Mannheim, Deutschland – Radiologie – DatScan

Klinische Angaben: Abklärung einer Tonussteigerung des linken Armes DD

Parkinson-Synddrom. Dopa-Test war negativ

SPECT-Untersuchung der striatalen Dopamin-Wiederaufnahme

Injektion von 184 MBq Jod 123 FP-CIT

Indikation: Parkinson-Syndrom.

Visueller Befund:

Es zeigt sich eine kräftige Speicherung im Caput nuclei caudati links, geringer im

Seitenvergleich rechts. Bds. zeigt sich eine Amputation bezüglich der

Nuklidspeicherung im Putamen wo jeweils der okzipitale Anteil links deutlicher als

rechts fehlende Nuklidspeicherung zeigt. Speicherung im Thalamus als Hinweis auf

fortgeschrittene Erkrankung.

Semi-quantitative Auswertung:

Quotient Striatum/Occiput links = 1,8

Beurteilung:

rechts = 1,7 (grober Normwert 2,5-2,7)

Sowohl der visuelle Aspekt als auch die Normierung mit Reduktion der

Dopamintransporter im rechten Caput nuclei caudati und im Putamen bds.: hier eine

leichte Linksbetonung, ergeben den Hinweis auf eine neurodegenerative

Erkrankung wie Morbus Parkinson.

 

18.03.2021, Hattingen, Deutschland – Klinik für Neurologie 

 

Sehr geehrte Frau Kollegin,

sehr geehrter Herr Kollege,

wir berichten über den o. g. Patienten, der sich hier am 18.03.2021 in

unserer Ambulanz vorstellte.

Herr P.  berichtete, etwa im Frühjahr 2020 sei ihm erstmals eine

Veränderung der Motorik der linken Körperhälfte aufgefallen, u.a. in

Form von Verkrampfungen der Zehen linksseitig. Im Sommer 2020 sei

auch eine linksseitige Feinmotorikstörung hinzugetreten. Im Rahmen

einer neurologischen Konsultation sei die Diagnose einer wahrscheinlichen

Parkinson-Erkrankung gestellt worden, die letztlich auch ein

durchgeführtes DATScan bestätigt habe. Er habe auch einige Tage LDopa

eingenommen, dies jedoch wegen Unwirksamkeit wieder beendet.

Bei genaueren Nachfragen stellt sich heraus, dass die Dosierung

nur 2 x 50 mg Levodopa betrug.

Zudem bestünden schon seit längerem Durchschlafstörungen und

auch eine leichte Depression, er nehme diesbezüglich 2 mg Circadin

abends ein. Das Riechen sei gut, die Blasen- und Darmmotorik wird

als ungestört angegeben.

Relevante Vorerkrankungen werden verneint.

Aktuelle Medikation: Circadin 2 mg abends, zudem diverse Nahrungsergänzungsmittel

wie z.B. Vitamine Bund D sowie seitens des

Heilpraktikers verordnete Substanzen u.a. zur Stärkung der mitochondrialen

Funktion.

Psychischer Befund: Wach, bewusstseinsklar und orientiert. Mnestik

und Kognition intakt. Stimmung und Antrieb ausgeglichen. Kein Anhalt

für inhaltliche oder formale Denkstörungen. Kein Anhalt für aktuelle

Eigen- oder Fremdgefährdung.

 

Neurologischer Befund: Keine Hypomimie, keine Dysarthrie, kein Anhalt für Hirnnervenstörungen.

Diskreter Haltetremor links. Bradydysdiadochokinese links, reduziertes Tapping links. linksseitiger

Rigor. Haltung linksseitig leicht gebunden, Gehen flott, reduzierter Armpendel links, auch subjektiv

linksseitig nicht so flüssig und locker wie rechts. Kein Anhalt für Paresen, keine Angabe von Sensibilitätsstörungen.

 

Beurteilung: Unter Berücksichtigung der anamnestischen Angaben und des heutigen klinischneurologischen Eindrucks liegt bei Herrn P. ein Parkinson-Syndrom mit linksseitigen motorischen Symptomen wie oben genannt vor. Es wurde das heutige Krankheitsverständnis ausführlich

besprochen mit Fokus auch auf die prämotorischen Störungen sowie die Bedeutung von Darm und

Mikrobiom. In diesem Zusammenhang wurde auch das besondere komplementäre Konzept unserer

Abteilung erörtert und letztlich die Durchführung einer stationären Komplextherapie und medikamentösen

Einstellung empfohlen zur Erzielung einer bestmöglichen Symptomreduktion und Erzielung

einer guten Lebensqualität und langfristig günstigen Prognose. Herr P. wollte sich dies

zunächst noch einmal überlegen und sich dann gegebenenfalls zur Terminvereinbarung wieder bei

uns melden.

 

30.04.2021, Tübingen, Deutschland – Universitätsklinik für Neurologie

wir berichten über die Vorstellung des oben genannten Patienten.

 

Diagnosen:

1. Sporadisches Parkinson-Syndrom vom Äquivalenztyp, Erstmanifestation: 2020, Erstdiagnose:

2021, links betont

MRT: unauffällig

DaTSCAN 01/2021: präsynaptisches dopaminerges Defizit rechts> links

 

Anamnese:

Herr P.  stellt sich erstmals bei mir vor. Er berichtet, im Jahr 2020 initial beim Sporttraining ein Verkrampfen

des linken Fußes bemerkt zu haben. Im Verlauf sei dann sukzessive auch die Feinmotorik der

linken Hand und Finger zunehmend eingeschränkt gewesen. Er bemerke eine Aggravation der Symptomatik

unter Kälte und Stress. Er würde sich insbesondere bei Wärme wohler fühlen. Im Verlauf sei dann auch ein

Ruhetremor linksseitig hinzugetreten.

Bezüglich nicht-motorischer Symptomatik berichtet er über Durchschlafstörungen. Auch seine Stimmung

sei teils eingeschränkt. Die Kognition sei regelrecht. Kein Hinweis auf REM-Schlafverhaltensstörung. Diskrete

Hyposmie. Keine Obstipation. Kein Harndrang.

 

Ein cMRT war unauffällig gewesen ohne strukturelle Hinweise für eine sekundäre Genese. Die DaTSCANUntersuchung

aus Januar 2021 zeigte - passend zu einem sporadischen Parkinson-Syndrom - ein präsynaptisches

dopaminerges Defizit rechts> links mit Betonung der Putamen.

Die Familienanamnese ist positiv. So leide die Tante väterlicherseits ebenfalls an einem Parkinson-Syndrom.

Bisher keine Parkinson-assoziierte Medikation.

Nicht-medikamentös führe er Traditionelle Chinesische Medizin sowie heil praktische Beübung durch. Ebenfalls

sei er in Qigong tätig.

Klinisch-neurologischer Untersuchungsbefund:

Wacher, allseits orientierter Patient. Freundlich zugewandt. Kein Meningismus. Keine Aphasie. Keine Dysarthrie.

Diskrete Hypomimie. Hirnnervenstatus regelrecht. Keine manifesten oder latenten Paresen. Unter

Ko-lnnervation leichter Rigor linksseitig. leichte Hypobradykinese linksseitig. Diskreter Rigor mit Aggravation

unter Konzentrationsübungen. Keine Dystonie. Muskeleigenreflexe seitengleich mittellebhaft auslösbar.

Das Aufstehen aus dem Stuhl gelingt flüssig. Gangbild flüssig mit diskret propulsiver Körperhaltung sowie

reduziertem Mitschwingen des linken Armes. Keine posturale Instabilität. Stand- und Gangversuche sicher.

Oberflächensensibilität seitengleich intakt angegeben.

Weitere Zusatzuntersuchungen:

Montreal cognitiv assessment {MoCA): 26/30 Punkte, Normbefund

Beck's Depressionsinventar (BDl-2): 5 Punkte, Normbefund

Beurteilung und Prozedere:

In Zusammenschau von Anamnese und klinisch-neurologischem Untersuchungsbefund zeigt sich ein sporadisches

Parkinson-Syndrom vom Äquivalenztyp links betont. Sekundäre Ursachen ergaben sich in der strukturell

ergänzenden cMRT-Bildgebung nicht. Passend zu einem neurodegenerativ assoziierten Parkinson-

Syndrom zeigt sich eine leichte Hyposmie. Ebenfalls ist das präsynaptische dopaminerge Defizit rechts >

links in der DaTSCAN-Untersuchung Diagnose-unterstützend.

Therapeutisch besprachen wir die Möglichkeit einer Therapie mit AZILECT 1 mg 1-0-0. Herr P. wollte

sich noch überlegen, wann er genau mit einer Medikation beginnen möchte. Wir besprachen das Konzept,

dass im Rahmen der Parkinson-Erkrankung insbesondere bei klinisch relevanten Einschränkungen eine

möglichst frühe Medikation sinnvoll sein kann, um das dopaminerge System zu unterstützen.

Ergänzend besprachen wir die Wichtigkeit von regelmäßiger, gern eigenmotivierter körperlicher Betätigung,

wie im Rahmen von aktuell Qigong-Tätigkeiten, gerne aber auch ergänzt durch Ergo- und Physiotherapie

zur Förderung von Mobilität und Feinmotorik, insbesondere im Hinblick auf den Langzeitverlauf der

Erkrankung.

Aufgrund der positiven Familienanamnese sowie des jungen Erkrankungsalters besprachen wir die Indikation

zur humangenetischen Untersuchung auf mögliche Gen-Varianten, die ursächlich oder aber assoziiert

mit der vorliegenden Parkinson-Erkrankung sind. Hieraus können sich durchaus neue ursachenspezifische

Therapieoptionen ergeben.

 

26.07.2021 - Befund molekulargenetische Diagnostik (Praxis für Humangenetik, Tübingen)

Kein Nachweis von Varianten, die auf Basis der aktuellen Datenlage die Erkrankung Ihres

Patienten molekuiargenetisch bestätigen.

Das Vorliegen einer genetisch bedingten Erkrankung ist damit jedoch nicht

ausgeschlossen.

e Es wurden keine genomischen Zugewinne oder Verluste gefunden, die nach heutigem

Wissensstand als wahrscheinlich ursächlich für die Erkrankung Ihres Patienten angesehen

werden können.

Der Verdacht auf eine durch pathogene Veränderungen in den untersuchten Genen verursachte

Parkinson-Erkrankung konnte bei Ihrem Patienten molekulargenetisch nicht bestätigt werden.

Varianten in nicht untersuchten Bereichen der analysierten Gene (z.B. lntrons, untranslatierte Regionen

(UTRs), Promotor oder Enhancer), in Bereichen mit multiplen Kopien hoher Sequenzhomologie, Repeat-

Expansionen sowie Kopienzahlveränderungen einzelner Exons oder eines gesamten Gens können nicht

sicher erfasst und somit nicht ausgeschlossen werden. Des Weiteren können Mosaike mit geringem

Frequenzanteil nicht sicher erfasst und somit ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Varianten, die

gemäß aktueller Datenlage als benigne oder wahrscheinlich benigne eingestuft werden, sind nicht

aufgeführt. Obwohl unwahrscheinlich, ist es außerdem möglich, dass sich aufgrund neuer

wissenschaftlicher Erkenntnisse die Einschätzung der Pathogenität von Varianten zu einem späteren

Zeitpunkt verändern könnte.

Sollten Sie eine weiterführende Diagnostik für Ihren Patienten wünschen, können Sie uns gerne

kontaktieren.

Nach § 1 O Gen DG soll jede diagnostische genetische Untersuchung mit dem Angebot einer genetischen

Beratung einhergehen.

ERGÄNZENDE INFORMATIONEN

Untersuchte

Regionen

Methoden

CHCHD2, GBA, LRRK2, SNCA, VPS35 (Parkinson-Erkrankung, autosomal dominant)

ATP13A2, DNAJC6, FBXO7, PARK7, PINK1, PLA2G6, PRKN,. SLC30A10, SYNJ1, VPS13C (Parkinson-

Erkrankung, autosomal rezessiv)

ATP13A2, ATP1A3, C19orl12, CHCHD2, DCTN1, DNAJC12, DNAJC6, FBXO7, FTL, GBA, GCH1, GRN,

LRRK2, MAPT, PANK2, PARK7, PINK1, PLA2G6, PRKN, PRKRA, SLC30A10, SLC39A14, SLC6A3, SNCA,

SPG11, SPR, SYNJ1, TH, VPS13C, VPS35 (Parkinson-Erkrankung)

Sequenzierung: Die kodierenden Bereiche sowie die angrenzenden lntronbereiche wurden mittels in-solutionhybridization

Technologie angereichert und anschließend mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung auf dem lllumina

HiSeq/NovaSeq System analysiert. Mindestens eine seltene Variante wurde mittels herkömmlicher Sanger-

Sequenzierung nachsequenziert und auf diese Weise in einem unabhängigen Ansatz durch eine zweite Methode

bestätigt.

NGS basiertes CNV-Calling: CNVs (copy number variations) wurden auf Basis von Sequenzen, die eindeutig

einer genomischen Position zugeordnet werden konnten, unter Verwendung einer intern entwickelten Methode

basierend auf der Sequer.zierungstiefe berechnet. Es wurden Referenzproben verwendet, um ein Modell der

erwarteten· Abdeckung zu erstellen, das sowohl mögliche Abweichungen im Laborprozess als auch Variation

zwischen Proben generell widerspiegelt. Das CNV-Calling wurde durchgeführt, indem die normalisierte

Abdeckung jeder Probe und deren Abweichung von der erwarteten Abdeckung berechnet wurden. Genomische

Regionen werden als Variante bezeichnet, wenn sie signifikant von der erwarteten Abdeckung abweichen.

Bitte beachten Sie, dass die auf Next-Generation Sequencing basierende Detektion von

· Kopienanzahlveränderungen eine geringere Sensitivität/Spezifität aufweist als· beispielsweise eine MLPA.

Sämtliche befundeten CNVs wurden, wenn möglich, mit Hilfe einer zweiten Methode validiert. Im Rahmen des

Befundes nicht berichtete CNVs garantieren letztlich nicht das generelle Fehlen von CNVs.

Bioinformatik: Die Sequenzierdaten wurden mit lllumina bcl2fastq2 aufbereitet. Mitsequenzierte

Adaptersequenzen wurden mit Skewer entfernt und die so erhaltenen Sequenzen durch den Burrows Wheeler

Aligner gegen das humane Referenzgenom (hg19) aligniert. Sequenzen, die nicht eindeutig einer genomischen

Position zugeordnet werden konnten, wurden entfernt, ebenso Sequenzduplikate, die wahrscheinlich auf die

Amplifikation zurückzuführen sind. Anhand der verbleibenden Sequenzen hoher Qualität wurden

Sequenzvarianten (Einzelnukleotidaustausche und kurze Insertionen/Deletionen) bestimmt. Diese wurden mit

verschiedenen internen und externen Datenbanken annotiert.

Genetische Datenauswertung: Die Klassifizierung von Varianten basiert auf den. ACMG/ACGS-2020v4.01

Richtlinien (Richards et al., 2015, PMID: 25741868, https://www.acgs.uk.com/quality/best-practice-guidelines/).

Bewertet werden nur Varianten (SNVs/Small lndels) mit einer Populationsfrequenz (MAF) < 1,5 % innerhalb der

kodierenden Regionen sowie in flankierenden intronischen Regionen (±8 bp). Bekannte krankheitsauslösende

Varianten (laut HGMD) werden in flankierenden Regionen bis zu ±30 bp und bis zu einer MAF < 5 % bewertet.

Populationsfrequenzen werden anhand öffentlicher Datenbanken (z.B. gnomAD) sowie einer internen Datenbank

ermittelt. Unsere Qualitätskriterien erfordern bei Nichterreichen einer informativen Sequenziertiefe mittels

Hochdurchsatz-Sequenzierung eine lokale Re-Sequenzierung mittels herkömmlicher Sanger-Technologie.

Sämtliche für den gegebenen Fall relevanten und nach obigem Vorgehen identifizierten CNVs werden manuell

evaluiert. Potenziell pathogene Ergebnisse werden ggf. mit einer zweiten diagnostischen Methode, wie

beispielsweise MLPA, validiert.

Im vorliegenden Fall wurde mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung eine Sequenziertiefe von min. 30X für> 99,9 %

der kodierenden Bereiche erreicht. Für die Beurteilung der Varianten wurden die klinischen Informationen

herangezogen, die uns zum Zeitpunkt der Auswertung vorlagen. Befundet werden nur Varianten, die

entsprechend der aktuellen Datenlage nicht als benigne oder wahrscheinlich benigne eingestuft wurden. Die in

si/ico-Vorhersage der in der Tabelle aufgeführten Varianten wird anhand der Einzelergebnisse der Programme

Mutation Taster, fathmm, Mutation Assessor, SIFT, fathmm-MKL coding, LRT und PROVEAN wie folgt berechnet:

100 % Übereinstimmung= ,;pathogen" b-zw. ;,benigne"; 2c 75 % Übereinstimmung= .,überwiegend pathogen" bzw.

„überwiegend benigne'.', Übereinstimmung < 75 % oder keine Vorhersage möglich= ,,uneinheitlich". Zur Einstufung

der Auswirkung einer Variante auf das Spleißen wird SpliceAI verwendet (Grenzwert 0,8-1 „Spleißeffekt", 0,6-0,8

„Möglicherweise Spleißeffekt", <0,6 „Kein Spleißeffekt"; Jaganathan et al., 2019, PMID: 30661751). Für die

Prädiktion von Spleißeffekten bei missense Veränderungen werden nur Werte >0,8 berücksichtigt. In Einzelfällen

kann diese Prädiktion durch zusätzliche in silico-Vorhersagen ergänzt werden.

Die Nomenklatur gefundener Varianten erfolgt nach den Richtlinien der HGVS, jedoch ohne Berücksichtigung der

allelischen Zuordnung einzelner Varianten, da diese meist nicht bekannt ist.

Die Probe hat die bei uns geltenden Qualitätskriterien nach Probeneingang und den jeweiligen analytischen

Bearbeitungsschritten im Labor eingehalten.

Bei dem oben beschriebenen Verfahren handelt es sich um einen inhouse entwickelten und validierten Test

(Laboratory developed lest; LDT).

 

21.07.2021, München, Deutschland – Klinik für Neurologie rechts der Isar 

wir berichten über Ihre Vorstellung in unserer Ambulanz am 21.07.2021.

Diagnosen: Linksbetontes Idiopathisches Parkinsonsyndrom vom Äquivalenztyp (EM

2020, ED O1 /2021)

- Diagnosesicherheit nach modifizierten MDS-Kriterien 2015: klinisch

wahrscheinlich

- Hoehn und Yahr Stadium aktuell: 1.

Epikrise/Procedere:

Die erstmalige Vorstellung in unserer Ambulanz für Bewegungsstörungen

erfolgte bzgl. möglicher Teilnahmen hinsichtlich verlaufsmodifizierender

Studien bei bekanntem Parkinsonsyndrom.

Sie berichteten, dass zu Beginn diesen Jahres der V.a. auf ein

Parkinsonsyndrom gestellt worden war, ein DAT-Scan hatte eine passendes

präsynaptisches dopaminerges Defizit (re > li) gezeigt, ein cMRT hatte

einen unauffälligen Befund gezeigt. Aufgrund des jungen

Erkrankungsalters sei vor kurzem eine Blutentnahme zur humangenetischen

Untersuchung erfolgt, die Ergebnisse seien noch ausstehend. Initial

hatten Sie zunächst zunehmende Verkrampfungen im Bereich des linken

Fußes nach längerer Belastung sowie im Verlauf auch eine

Beeinträchtigung der Feinmotorik der linken Hand bemerkt. Im Verlauf

habe sich nun auch stellenweise ein Zittern der linken Hand bemerkbar

gemacht. L-DOPA hätten Sie für 3 Tage eingenommen (Dosis 150mg/d), bei

fehlender Wirksamkeit jedoch wieder abgesetzt. Zuletzt war Rasagilin

empfohlen worden, welches Sie für 2 Tage eingenommen hatten, zunächst

jedoch nicht weiter einnehmen wollten. Aktuell würden Sie mehrere

Präparate (Mannitol, PS128 (Darmbakterien), Reishi Pilze (Linghzi)), zu

denen Studien hinsichtlich eines verlaufsmodifizierenden Effekts bei der

Parkinson-Erkrankung durchgeführt würden, außerhalb klinischer Studien

einnehmen. Physiotherapie würden Sie aktuell nicht durchführen, Sie

seien sportlich sehr aktiv (unter anderem Qigong, Rudern, Radfahren,

Yoga). Hinweise auf autonome Symptome oder eine REMSchlafverhaltensstörung

ergaben sich nicht. Sie äußerten, dass passager

eine leichte depressive Verstimmung bestanden hätte, die Diagnose sowie

Zukunftsperspektiven bereiteten Ihnen stellenweise weiter Sorge. Weitere

Vorerkrankungen seien nicht bekannt, eine Vormedikation bestünde nicht.

In der körperlichen Untersuchung zeigte sich ein linksseitig betontes

akinetisch-rigides Syndrom mit passagerem leichtgradigen Ruhetremor (MDS

UPDRS III aktuell: 18 Punkte). Stigmata eines atypischen

Parkinsonsyndromes fanden sich nicht.

Zusammmenfassend geh .n auch wir von einem idiopathischen

Parkinsonsyndrom vom Aquivalenztyp aus, Hinweise auf ein atypisches

Parkinsonsyndrom ergaben sich insgesamt nicht. Bezüglich einer

medikamentösen Therapie empfehlen wir den Beginn einer Therapie mittels

Rasagilin nach unten stehendem Schema. Der Einsatz einer dopaminerger

Medikation im frühen Krankheitsverlauf ist nicht mit einer erhöhten Rate

an Nebenwirkungen oder einem rascheren Verlauf assoziiert. Bezüglich der

Einnahme von Studienpräparaten außerhalb von klinischen Studien und

somit fehlendem Monitoring von Nebenwirkungen sehen wir dies äußerst

kritisch, da es stellenweise zu schweren Nebenwirkungen kommen kann. Von

einer unkontrollierten Einnahme von Präparaten außerhalb klinischer

Studien raten wir insgesamt dringend ab.

Bezüglich des Studien-Präparates Fasudil wurde eine entsprechende

Vormerkrung vorgenommen.

Wir bedanken uns für die Vorstellung und stehen für Rückfragen gerne zur

Verfügung.

Procedere:

- Therapieversuch mittels Rasagilin 1mg 1-0-0. Bitte hinsichtlich MAO-

, Hemmer Interaktionen und Kontraindikationen im Falle der Hinzunahme

weiterer Medikamente beachten (insb. SSRI, SNRI,Tri-, Tetrazyklika,

andere MAO-Hemmer, J ohanniskrautpräparat, Pethidin).

- regelmäßige Physiotherapie mit Durchführung großamplitudiger

Bewegungen bspw. im Rahmen der BIG-Therapie

- Wiedervorstellung in 6 Wochen zur Verlaufsbeobachtung sowie ggf.

Teilnahme an den Verlaufsbeobachtungsstudien DESCRIBE-PD und DiFUTURE.

sofern gewünscht. Entsprechendes Infomaterial wurde ausgehändigt.

- Aufnahme in Interessentenliste zu klinischen Studien

Anamnese: Für weitere Strecken aktuell mit Klapprad unterwegs bei Verkrampfungen

des linken Fußes bei größeren Gehstrecken. Wandern funktioniere daher

aktuell nicht mehr, er mache aktuell viel Sport.

Vor einigen Jahren mit FlipFlops an Südküste Frankreis mit Entzündung

des linken Fußes, seitdem immer etwas beeinträchtigendend mit

Verkrampfung des linken Fußes bei Belastung. Seit Sommer letzten Jahres

käme es vermehrt zu Verkrampfungen des linken Fußes sowie reduzierter

Motorik des linken Arms. V er krampfen des Fußes derzeit bereits nach

einigen Hundert Meter. Linksseitig zuletzt vermehrter Haltetremor der

oberen Extremität bemerkt. Im Verlauf Symptomatik insgesamt langsam

progredierit. Rasagilin nach 2 Tagen im Frühjahr abgesetzt. L-DOPA

testweise genommen, dieses habe nach 3 Tagen (Dosis 150mg) nicht

angeschlagen, sodass es abgesetzt worden sei. Im Verlauf DAT-Scan zur

Bestätigung der Diagnose.

Habe im Januar die Diagnose erhalten, sei dadurch zunächst sehr belastet

gewesen, habe die Situation mittlerweile jedoch besser verarbeitet.

Qigong, Rudern, Radfahren, Yoga aktuell durchgeführt.

Psychiatrisch: Suizidgedanken verneint, Stimmung jedoch im Verlauf

leicht verschlechtert, passagere leichte depressive Stimmung.

stellenweise Gefühl der Beklommenheit, innere Einkehr. stellenweise

Weinkrämpfe, Psychische Situation habe sich verbessert im Verlauf der

Zeit.

Schlaf: Durchschlafstörungen, Einschlafstörungen. kein H.a. REM-Schlaf-

Verhaltensstörung

autonom: keine autonome Symptomatik

Stürze: verneint

Riechen: leichte Hyposmie subjektiv seit mehreren Jahren.

Vormedikation:

keine

Nehme aktuell Mannitol Teelöffel abends und morgens, PS128

(Darmbakterien), Reishi Pilze (Linghzi), außerhalb klinischer Studien

ein, eine Stuhltransplantation werde erwogen.

Familienanamnese: Parkinson bei Tante väterlicherseits im höheren Alter.

Tox: phasenweise Konsum multipler Drogen (Party Drogen) von 25-35

Lebensjahr. Nikotinstopp vor 15 Jahren, Alkohol zuletzt phasenweise

mehr, aktuell 2 Bier täglich.

Sozialanamnese: selbstständig im Immobilien-Bereich

Neurolog. Untersuchung:

Patient wach, orientiert, kooperativ .allenfalls geringer Nackenrigor,

keine zervikale Fehlstellung. gewisse Hypomimie

Hirnnerven: Pupillen isokor, Pupillo- und Okulomotorik intakt, keine

vertikale Blickparese, Sakkaden regelrecht, Gesichtsfeld

fingerperimetrisch frei, Gesichtssensibilität und -motorik regelrecht,

kaudale Hirnnerven ohne pathologischen Befund.

Motorik: kein Hinweis auf latente oder manifeste Paresen, kein Absinken

in den Halteversuchen, leichtgradiger intermittierender Ruhetremor der

linken oEx sowie leichtgradiger Haltetremor links, linksseitiger Rigor,

verstärkt unter Bahnung.

Reflexe: Muskeleigenreflexe seitengleich mittellebhaft auslösbar,

Babinski-Zeichen negativ.

Koordination: Finger-Nase-Versuch metrisch, Knie-Hacke-Versuch metrisch,

linksseitige Bradydiadochokinese.

 

Anlagen zum Arztbrief vom 29.07.2021

 

Gang/Stand: flüssiges Gangbild mit normaler Schrittlänge und

Wendeschrittzahl bei vermindertem Mitschwingen des linken Arms, Zehen-,

Fersen- und Seiltänzergang sowie monopedales Hüpfen unauffällig,

Rombergstehversuch sicher gestanden, im Pull-Versuch keine posturale

Instabilität.

Sensibilität: für Berührung seitengleich intakt, Normpallästhesie an den

oberen Extremitäten und unteren Extremitäten ( Großzehengrundgelenk bds

8/8).

MDS-UPDRS 3

3 .1 Sprache: 0

3. 2. Gesichtsausdruck: 1

3. 3a N ackenrigor: 1

3. 3b/ c Rigor re/li Arm: 0/2

3. 3d/ e Rigor re/li Bein 0/2

3 .4a/b Fingertippen re/li: 0/2

3.5a/b Handbewegungen re/li: 0/1

3.6a/b Pro/Supination re/li Hand: 0/2

3.7a/b Vorfußtippen re/li: 0/2

3.8a/b Beinbeweglichkeit re/li: 0/1

3. 9 Aufstehen vom Stuhl: 0

3.10 Gangbild: 1

3 .11 Blockade beim Gehen: 0

3 .12 Posturale Stabilität: 0

3 .13 Körperhaltung: 0

3 .14 Globale Spontaneität der Bewegungen: 1

3 .15a/b Haltetremor Hand re/li: 0/ 1

3 .16a/b Intentionstremor Hand re/li: 0/0

3 .17 a/b Ruhetremor re/li Arm: 0/1

3.17c/d Ruhetremor re/li Bein: 0/0

3 .17 e Ruhetremor Lippen/Kiefer: 0

3 .18: Konstanz des Ruhetremors: 1

Gesamt: 18 Punkte. Keine Dyskinesien, keine dopaminerge Therapie

05.12.2022, Havanna, Kuba – Prof. Dr. Ivonne Pedroso

SYNTHESE DER WESENTLICHEN ASPEKTE

DER KLINISCHEN GESCHICHTE

ALLGEMEINE DATEN

  • Name: Hr. P

  • Alter: 52 Jahre

  • deutsche Staatsangehörigkeit

  • Eintrittsdatum: 15. Oktober 2022

  • Abschluss: 5. Dezember 2022

  • Klinische Vorgeschichte: E-11378

  • Aufenthalt: 21 Tage

 

HINTERGRUND VON INTERESSE.

a) Wesentliche Vorgeschichte Ihrer Erkrankung:

Dies ist ein männlicher Patient mit einer Vorgeschichte, der sich vor drei Jahren mit einem leichten Tremor in der linken oberen Extremität und einem Krampfgefühl in der unteren Extremität derselben Hemikörper vorstellte. Unter den nicht-motorischen Symptomen berichtet er, dass er Depressionen hatte. Er nimmt kein Levodopa, also wissen wir nicht, wie die Antwort aussieht. Er hat keine Schlafstörungen.

b) Sonstige persönliche Vorgeschichte:

  • nichts zu betonen

            

c) Familienanamnese:

  • nichts zu betonen

 

KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG BEI EINKOMMEN.

 

  1. Allgemein:

  • Schleimhaut. Feucht und normal gefärbt.

  • ACV: rhythmische Herztöne. Keine Geräusche HF: 80´.

      Blutdruck: 110/70 mm Hg.

  • RA: Normale Atemgeräusche. Keine Rasseln. HF: 20´.

  • Karotispulse vorhanden. nicht blasen

  • Abdomen: Senkbar, nicht schmerzhaft. Keine Hepatomegalie. Keine Viszeromegalie. RHA vorhanden und normal

  • TCS: Nicht infiltriert

  • SOMA: Normal

 

 

b) Neurologische:

  • Leichte Gesichtshypomimie

  • normale Sprache

  • normales Gedächtnis

  • regelmäßige Betreuung

  • Schwergängigkeit in Ritzel 1 links

  • Hypokinesie 1 links

  • Ruhetremor 1 links

  • Aktionstremor und Position 1 links

  • Erhaltene posturale Reflexe

  • keine Kleinhirnzeichen

  • keine Pyramidenzeichen

  • Hypometrische Augenbewegungen. Keine vertikale Blicklähmung

 

ERGÄNZENDE STUDIEN, DIE IM ZENTRUM DURCHGEFÜHRT WERDEN

  1. Hämatologische Studien:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b) Elektrophysiologische Studien:

 

EEG: Funktioneller Wachzustand, bei dem eine adäquate Organisation der Grundaktivität beobachtet wird. Vorhandensein einer überwiegend rechtsseitigen milden bilateralen temporalen langsamen Anomalie.

 

  1. Bildgebende Studien:

 

Röntgen-Thorax: normaler kardiothorakaler Index. Keine mediastinalen Anomalien. Verstärkung des bilateralen Lungendiagramms mit Vorhandensein eines 5,8-mm-Kalzium-Mikroknötchens in der rechten Lungenbasis.

 

  1. Neuropsychologische Bewertung:

 

Orientierung: Weltweit konserviert in Person, Zeit und Ort.

Aufmerksamkeit: Die Wachsamkeit ist angemessen und es gibt keine Veränderungen in der Aufmerksamkeit der Exekutive und der selektiven Aufmerksamkeit.

Gedächtnis: In der verbalen Modalität bleibt die Fähigkeit zur kurzfristigen Fixierung und Erinnerung erhalten. Beim Wortlerntest erreicht er in drei Wiederholungsversuchen im Schnitt 7,5. Arbeitsgedächtnis ohne Veränderungen bei der Ziffernretentionsaufgabe beobachtet, wo er umgekehrt bis zu 5 Ziffern abrufen konnte. Das explizite semantische und episodische Gedächtnissubsystem zeigt keine Veränderungen, die in der semantischen Fluency-Aufgabe gezeigt wurden. Andererseits zeigt es im Lerntest eine produktive serielle Positionskurve mit steigender Tendenz, die zeigt, dass der Lernprozess für auditiv-verbale Informationen erhalten geblieben ist. Langfristig war er in dieser Modalität in der Lage, 6 von 10 Elementen hervorzurufen. In der visuellen Modalität zeigte er keine Schwierigkeiten bei der Kurzzeitretention, was im SKT gezeigt wurde, wo er in der Lage war, 9/12-Elemente hervorzurufen. Langfristig konnte er in dieser Modalität 70% der Elemente evozieren. Mit Hilfe von Hinweisen in Erkennungsaufgaben gelang es ihm, in beiden Modalitäten 100% wiederherzustellen, was die Integrität bilateraler temporomesialer Strukturen ausdrückt.

Sprache: Expressiv: ohne Änderungen. Repetitiv: konserviert und Denominativ: ohne Änderungen

Beeindruckend: Zeigt keine Verständnisschwierigkeiten - bei der Ausführung von Anweisungen oder bei der Kodierung von Sätzen mit komplexen logisch-grammatischen Strukturen

Er zeigte leichte Schwierigkeiten bei phonologischen Sprachflüssigkeitsaufgaben, wobei die semantische Variante erhalten blieb:

AUFGABE

Punktzahl F 3

 

KATEGORIE FLUSS

Punktzahl

SEMANTIK 18

Denken: Normaler Verlauf, Inhalt: Es wird beobachtet, dass die Fähigkeit zur Abstraktion und zum konzeptionellen Denken erhalten bleibt, was die Tendenz zeigt, an einen abstrakten Typus zu denken.

Praxis: Erhaltene Visoconstructiva manifestiert sich in der Fähigkeit, dreidimensionale Figuren auszuführen. Ohne graphomotorische, ideatorische und ideomotorische Veränderungen. Bei Aufgaben, die eine visuo-motorische Koordination und Manipulation von visuo-räumlichem Material erfordern, werden keine Veränderungen beobachtet, die bei der Ausführung des Uhrentests nachgewiesen werden.

Exekutive Funktionen: Er erhielt eine Punktzahl von 16/18 in der FAB (Frontal Assessment Battery), wobei er nur eine Veränderung der geistigen Flexibilität beobachtete.

Rechnen: Geistige Rechenoperationen bleiben erhalten.

Schreiben: Dysgraphie

Lesung: Erhalten

Affektive und Verhaltenssphäre: Sie berichtet nicht von emotionalen Veränderungen oder Verhaltensänderungen und berichtet von einem guten emotionalen Zustand, obwohl sie zugibt, dass vor zwei Jahren, als bei ihr die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wurde, dies Traurigkeit, depressive Episoden und Schlafstörungen verursachte, zu denen sie in der Lage war sich ohne pharmakologische Behandlung erholen. Er erhielt eine Punktzahl von 4 auf der Hamilton-Skala, was normal ohne Depression entspricht.

Kognition: Global: Konserviert. MMSE vom 29./30.

Schlussfolgerungen:

Bei der durchgeführten neuropsychologischen Untersuchung wurden im Allgemeinen keine signifikanten Veränderungen der höheren mentalen Funktionen beobachtet, wobei nur eine leichte Abnahme der Aufgaben, die kognitive Flexibilität erfordern, festgestellt wurde, wobei der Rest der bewerteten kognitiven Bereiche beibehalten wurde. Aus kognitiver Sicht liegt keine Beeinträchtigung vor. (MMSE: 29). Es wurde keine Beteiligung im emotionalen Bereich oder Verhaltensänderungen berichtet.                

 

 

EVOLUTION

 

Während der aktuellen Aufnahme wurde der Patient klinisch und komplementär evaluiert, am Ende dieser und vorangegangener Gespräche innerhalb der Gruppe der Klinik für Bewegungsstörungen und Neurodegenerationen steht das Fazit, dass seine Diagnose im Parkinson-Krankheitsstadium Hoehn I und Yahr

Die Patientin durchlief ein zweiwöchiges Behandlungsprogramm mit intensiver und personalisierter Rehabilitation auf der Grundlage einer neurologischen Wiederherstellung. Darüber hinaus wurde er in der klinischen NeuroEPO-Studie zur Parkinson-Krankheit als mitfühlender Proband mit guter Verträglichkeit behandelt.

Der Patient berichtet, dass sich sein Geruchssinn verbessert hat und abnormale Bewegungen kontrolliert wurden.

Das Molekül wird kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Behandlung für die nächsten sechs Monate fortzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt müssen Sie zur Neubewertung ins Zentrum zurückkehren und Ihre Krankenhausbehandlung fortsetzen.

 

DIAGNOSTISCHE SCHLUSSFOLGERUNGEN.

  1. Hoehn und Yahr idiopathische Parkinson-Krankheit im Stadium I

 

EMPFEHLUNGEN.

  1. Ärztliche Behandlung im beigefügten Dokument

 

  1. Erhaltungsprogramm für Neurorehabilitation

  2. Die nächste Konsultation in unserem Zentrum wird im Monat Juni/2023 vorgeschlagen,

 

Havanna-Stadt, 5. Dezember 2022

BEWEGUNGSSTÖRUNGEN AUFMERKSAMKLINIK

UND NEURODEGENERATIONEN

 

  • Patient: Hr. P

 

Entlassungsdatum: 5. Dezember 2022

 

Dr. Ivonne Pedroso

Arzt

Facharzt 2. Grades für Neurologie

Master in Klinischen Neurowissenschaften

Hauptprofessor für Neurologie. Master Neurowissenschaften

Leiter der klinischen Studie: Wirksamkeit und Sicherheit von NeuroEPO bei Patienten mit Parkinson-Krankheit.

Leiter der Klinik für Bewegungsstörungen und neurodegenerative Erkrankungen

EMPFEHLUNGEN FÜR DIE REHABILITATION

Zusammenfassung der Rehabilitationsbehandlung

 

Patient, der einen guten motorischen Zustand hat und kurz nach der Diagnose der Krankheit zusätzlich zu den täglichen Übungen in seinem Land nach der Durchführung der motorischen Untersuchung eine leichte Abnahme der Mobilität des MSI feststellen konnte, die lässt den Arm schwingen, wobei dieser Arm in Bezug auf MSD und gelegentlich diskrete Hypokinesie niedriger ist. Er nimmt keine Medikamente und wird in die Behandlung mit NEUROEPO eingebunden. Die Neurorehabilitation dauerte zwei Wochen, daher zielten die für die Phase vorgeschlagenen Ziele auf die folgenden Aspekte ab.

  • Behalten Sie die allgemeinen körperlichen Fähigkeiten bei.

  • Fördern Sie die Haltungskorrektur.

  • Verbessern Sie die Beweglichkeit, die Gelenkbreite im Hemibody und mehr Zuneigung.

  • Bewegungskoordination verbessern.

  • Gangmuster neu erziehen.

 

Bei folgenden Aspekten konnten deutliche Verbesserungen festgestellt werden.

  • Er hat die allmähliche Zunahme der Belastungen assimiliert, was sich in der Steigerung seiner körperlichen Leistungsfähigkeit und der Verbesserung seiner Atemkapazität ausdrückt.

  • Es schafft Koordinations- und Gleichgewichtsübungen mit größerer Sicherheit und Komplexität.

  • Der Gang ist flüssiger, stabiler und koordinierter, mit einer größeren Beteiligung am Wechsel der Arme und einer besseren Körperhaltung.

 

Empfehlungen.

Führen Sie weiterhin die Yoga- und Chigon-Techniken durch, die Sie täglich praktizieren, kombiniert mit den Übungen, die in dieser Phase darauf ausgerichtet sind, den Symptomen der Krankheit entgegenzuwirken, um eine bessere Lebensqualität zu erhalten.

Behandlungsrichtlinie.

  • Mobilisierungen von Handgelenken, Ellbogen, Knien, Knöcheln und Füßen.

  • Flexion und Extension des Halses.

  • Seitliche Drehungen des Halses.

  • Vor- und Zurückbeugung des Nackens.

  • Armkreise vorne und hinten.

  • Beugung und Streckung der Arme vorne, oben, seitlich und schräg hinten.

  • zur Brust gebeugt, gleichzeitig und abwechselnd öffnen und schließen.

  • Arme nach vorne gebeugt, um sie zu öffnen und zu schließen.

  • Berühre mit dem Arm hinter dem Nacken das gegenüberliegende Ohr.

  • Aus dem Sitzen Wechselbeugung der Beine.

  • Bewegen Sie sich von der sitzenden Position in die stehende Position.

  • Beim Sitzen öffnen und schließen Sie die Beine abwechselnd mit den Armen.

  • Sitzdribbling, vorne und seitlich

  • Bälle werfen mit einer und beiden Händen.

  • Abwechselnde Starts mit zwei und drei Bällen.

  • Abwechselnd mit Gehen in beide Richtungen abbiegen.

  • Auf dem Spalier Dehnung durchführen.

  • Vor dem Spalier mit Abstützung auf Zehen und Ferse stehen

  • Tun Sie vor dem Spalier einen Schritt vor, bringen Sie den Arm zurück und berühren Sie das gebeugte Knie mit der anderen Hand.

  • Seitlich zu den Spalieren machen Pendel.

  • Gehen Sie Treppen hoch und runter und bestehen Sie darauf, die Arme abzuwechseln.

  • Marschieren Sie zwischen Hindernissen von vorne, von der Seite und von hinten.

  • Marsch mit Rhythmus- und Richtungswechseln.

  • Gehen auf unebenem Gelände, Vergrößern der Distanzen und Beharren auf Haltungskorrektur während des Gehens.

  • Gehen mit Stöcken

  • Fahrrad koordinieren.

  • mechanische Matte.

  • Atemübungen

ABSCHLUSSBERICHT DER BEHANDLUNG VON DEFEKTOLOGIE

Ziele.

  1. Erhöhen Sie die Muskelkraft, hauptsächlich auf der distalen Ebene der linken oberen Extremität.

  2. Höhere Denkprozesse anregen.

  3. Verbessern Sie die allgemeine und manuelle Koordination aktiver Bewegungen in Bezug auf Präzision, Rhythmus und Geschwindigkeit.

 

Ergebnisse

Die neurorestaurative, multifaktorielle, intensive und personalisierte Behandlung, die er in unserer Einrichtung erhalten hat, umfasste die Defektologie, bei der die oben genannten Ziele mit den entsprechenden Fähigkeiten vorgeschlagen wurden.

Die allgemeine und manuelle dynamische Koordination aktiver Bewegungen wurde begünstigt, er kann die Übungen gleichzeitig, in verschiedene Richtungen, abwechselnd und sequentiell sowie kombiniert mit den Beinen ausführen, führt das Zusammenstellen von kleinen Stiften durch, arbeitet mit den psychomotorischen Brettern und abgestimmt auf die geforderte Qualität, reproduziert Figuren im Mosaik, mit und ohne Modell, führt die obere distale Klemmung, hochwertiges Einfädeln, Korrelationstätigkeiten (entfernen-setzen, schrauben-aufschrauben, auf-zu) ua grundsätzlich mit dem Arm durch links, wo es leichte Schwierigkeiten bei der Ausführung feiner Bewegungen gibt.

Die Arbeit zur Aufrechterhaltung der Muskelkraft wurde mit der rechten oberen Extremität durchgeführt, und diese Fähigkeit wurde in der linken begünstigt, wo der Patient berichtete, dass er bei der Durchführung von Übungen eine größere Muskelermüdung zeigte.

Die Stimulation der psychischen Prozesse wurde durchgeführt, insbesondere der höheren Denkprozesse, wo die Fähigkeit des Patienten, Puzzles schnell und mit Qualität zusammenzusetzen, nachgewiesen wurde.

Wir empfehlen, die Erhaltungstherapie gemäß den vorgeschlagenen Zielen fortzusetzen.

 

ALLGEMEINE DEFEKTOLOGISCHE EMPFEHLUNGEN

 

  1. Massagetherapie in der oberen Extremität wirkt sich aus.

  2. Allgemeine aktive Mobilisierungen in den oberen Extremitäten.

  3. Dehnübungen.

  • Schulter : Anheben und entspannen. Wechselnde und gleichzeitige Bewegungen. Vorne und Hinten. Alternierende Innen- und Außenrotation; Adduktion und Abduktion.

  • Ellenbogen: Flexion-Extension ausführen, mit gekreuzten Händen, Handflächen nach außen, vom Brustkorb nach vorne. Ebenda des Thorax auf beiden Seiten, Ebenda des Halses aufwärts.

  • Handgelenk: Flexo-Verlängerung und seitlich verschieben. 

  • Finger: Flexo-Extension und Pinzette mit allen durchführen (dünne und dicke Stifte setzen und entfernen, Einfädeln durchführen, Pyramiden setzen und entfernen ua); Schnürung und Schnürung.

          

4. Koordinationsübungen

  • Abwechselnde Bewegungen der nach vorne gestreckten Arme auf und ab.

  • Seite ebenda.

  • Beugung und Streckung der Arme vorne, abwechselnd auf Schulterhöhe. Seite ebenda. Ebenda oben.

  • Bewegungen ausgestreckter Arme, die sie viermal auf und ab kreuzen.

  • Nachahmung der Armbewegung, die die Bewegung übertreibt.

  • Legen Sie die Hände auf den Tisch, die rechte Hand in Form einer Faust, schlagen Sie und führen Sie gleichzeitig mit der linken Hand Reibung auf Anweisung des Therapeuten aus, wechseln Sie die Bewegung.

  • Legen Sie die Hände auf den Tisch: die rechte Hand in Form einer Faust, um zu schlagen, und machen Sie gleichzeitig mit der linken Hand anfällige Supinationen auf eine Anweisung des Therapeuten, die Bewegung zu wechseln.

  • Supination in Bauchlage mit der linken Hand ausführen und gleichzeitig die rechte Hand auf Anweisung des Therapeuten öffnen und schließen, Bewegung abwechseln.

  • Öffnen und schließen Sie die Hände gleichzeitig und abwechselnd und kombinieren Sie beide Bewegungen auf Anweisung des Therapeuten.

  • Verbinden und trennen Sie die Finger gleichzeitig und abwechselnd und kombinieren Sie beide Bewegungen auf Anweisung des Therapeuten.

  • Digitale Klemmung mit allen Fingern vom Zeige- zum kleinen Finger und umgekehrt gleichzeitig mit beiden Händen.

  • Digitale Klemmung mit allen Fingern, beginnend rechts vom Zeigefinger bis zum kleinen Finger und links vom kleinen Finger bis zum Zeigefinger gleichzeitig.

 

5- Grobe und feine Präzisionsübungen.

  • Psychomotorik- und Präzisionsbretter.

Striche vorschreiben. Mit übertrieben großen Schlägen und allmählich abnehmend bis zum Erreichen der Normalität.

 

Wiederholung von Buchstaben, Silben. Mit übertrieben großer Schrift und allmählich abnehmend bis zum Erreichen der Normalität.

 

Schreiben von Wörtern, Sätzen und Texten. Idem zum vorigen.

 

 6.- Trainingsaktivitäten und Stimulierung kognitiver Prozesse.

 

  1. Lesen Sie Zeitungen, Zeitschriften und Bücher und kommentieren Sie dann das gelesene Thema. (beginnen Sie mit kurzen und einfachen Texten, die beim Patienten Interesse wecken).

  2. Sehen Sie sich Fernsehsendungen an und kommentieren Sie das Gesehene.

  3. Führen Sie Aktivitäten aus, die in Hobbys vorkommen, die darauf abzielen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Orientierung, Denken und exekutive Funktionen nach ihren Möglichkeiten zu trainieren.

  4. Nehmen Sie bei Bedarf Hilfe von außen in Anspruch

  5. Achten Sie mehr auf alles, was Sie in Ihrem Gedächtnis speichern müssen.

  6. Wiederholen Sie ständig alles, was Sie brauchen oder woran Sie sich erinnern möchten, bis Sie es erreicht haben.

  7. Stellen Sie Assoziationen her, die helfen, sich bestimmte Informationen zu merken.

  8. Merken Sie sich Texte, Sätze, Gedichte und andere, die das Interesse des Patienten wecken.

  9. Betrachten Sie Bilder, Karten, Figuren usw. und versuchen Sie dann, ohne sie zu sehen, sie in einer Zeichnung wiederzugeben.

  10. Erinnern Sie sich an Listen mit verwandten und nicht verwandten Wörtern, schließen Sie Wörter ohne Bedeutung ein.

  11. Merken Sie sich Synonyme und Antonyme ausgewählter Wörter.

  12. Selektives Durchstreichen von Buchstaben, Silben, Zahlen, Figuren etc.

  13. Denken Sie daran, Ziffern von 4 von links nach rechts und umgekehrt zu wiederholen und bis zu 10 Ziffern zu erhöhen. Beispiel: 3-4-5, 9-6-4-2, 5-4-3-2, 8-3-6-7, Erhöhung der Komplexität wie akzeptiert.

  14. Memory-Spiel in verschiedenen Kategorien.

  15. Berechnungen.

  16. Einfache und komplexe mathematische Probleme.

  17. Sequentielles Ordnen von Karten oder Blättern.

  18. Setzen Sie Puzzles ab 10 Teilen zusammen und steigern Sie die Komplexität aus Körperfiguren, Tieren, Dingen, Figuren, Landschaften usw.

  19. Reproduktion von Mosaiken.

  20. Erarbeiten Sie Geschichten mit vorgegebenen Wörtern, die in einem bestimmten Zusammenhang stehen

  21. Nachahmung gewohnter Gesten.

  22. Ich arbeite mit den Psychomotorik-Boards zusammen.

  23. Objektausschluss

  24. Vervollständige Sätze und Zahlen.

  25. Rätsel.

  26. Vergleich von Konzepten. Gemeinsamkeiten und Unterschiede .

 

ZUSAMMENFASSENDER BERICHT DER LOGOPETISCHEN BEHANDLUNG

Diagnose: Keine Sprachpathologie.

Patient mit Parkinson-Krankheit, dysarthrische Störung ist noch nicht aufgetreten, wir haben eine prophylaktische Sprachtherapiebehandlung entwickelt. (Gesundheitserziehung)

VORGESCHLAGENES ARBEITSZIEL:

Prophylaxe von Sprachstörungen, Phonoatmung und Gesichtsmimikry.

ERGEBNISSE ERHALTEN:

Patient, der für kurze Zeit (10 Tage) mit großem Enthusiasmus und Interesse in die Therapie kommt, sehr kooperativ, im Hinblick auf Orientierung und Vorbereitung auf die logopädische Betreuung, trotz der kurzen Behandlungszeit war der Austausch förderlich:

- Erlernen und arbeiten Sie mit völliger Unabhängigkeit orolinguofaziale Gymnastik basierend auf der Amplitude, Geschwindigkeit, Präzision und Koordination von Bewegungen

- Ausgeübte Mimik und Mimik mit sehr guten Ergebnissen

- Funktioniert das costodiaphragmatische Atemmuster. Die Inspirations- und Exspirationskapazität wurde leicht erhöht.

-Er arbeitete an einer besseren phono-respiratorischen Koordination mit Betonung auf Stimmintensität.

- Er arbeitete auf der Grundlage einer besseren Intonation, Ausdruckskraft und Rhythmus und Flüssigkeit der Emission.

EMPFEHLUNGEN:

Unter Berücksichtigung des fortschreitenden Krankheitsverlaufs die Therapie zielgerichtet aufrechterhalten.

 

 

07.03.2023, München, Deutschland 

Ich berichte über ihre ambulante Untersuchung am 7. März 2023 im Institut für EEG

Neurofeedback (IFEN) in Baldham.

Sie berichteten, dass sie seit Jahren unter einem milden Idiopathischen Parkinson Syndrom

leiden, das zu einem leichte Tremor und zu Feinmotorik Störungen der linken Hand geführt

hat. Die Diagnose sei durch eine DATSCAN Untersuchung bestätigt. Sie therapieren zur Zeit

multimodal mit verschieden medikamentösen und nicht-medikamentösen Verfahren ohne

Verwendung von Dopamin oder klassischen Dopaminagonisten. Darunter sei es eher zu

einer moderaten Verbesserung der Symptomatik gekommen.

Im neurologischen Befund findet sich ein gering ausgeprägter Halte- und Aktionstremor der

linken Hand, das Gangbild ist flüssig, die Wechselbewegungen der linken Hand zeigen eine

Brady- und Dysdiadochokinese. Die Mitbewegung des linken Armes beim Gehen ist deutlich

vermindert. Kognitive Einschränkungen konnten bei meiner Untersuchung nicht verifiziert

werden.

Im EEG zeigt sich in Ruhe ein gut ausgeprägter stabiler und gut modulierter Alpha

Grundrhythmus mit einer Frequenz von 8 Hz und Amplituden um 30 myV. Die visuelle

Blockadereaktion ist ausreichend. Hyperventilation wurde nicht durchgeführt. Keine

Anzeichen gesteigerter zerebraler Erregbarkeit. Im Ergebnis ist das EEG als normal zu

beurteilen, insbesondere keine Allgemeinveränderung, kein Herdbefund, keine Hinweise auf

epileptische Veränderungen.

Die abgeleiteten späten visuell evozierten evozierten Potentiale (P 300) zeigen normale

Latenzen um 400 ms. auffällig ist, dass bei normalen Amplituden im okzipital, temporal und

zentralen Bereich die frontalen Amplituden insbesondere unter f p l und fp2 untypisch

vermindert sind. Eine Seitendifferenz konnte nicht sicher festgestellt werden.

Die Minderung frontal könnte der Parkinsonerkrankung insofern zusammenhängen, dass bei

der Umsetzung von Handlungen oder der Gedanken zu Verzögerungen kommen könnte

(Parkinsontypische Bradyphrenie). Eine weitere Beobachtung dieses

Untersuchungsergebnisses könnte daher im Verlauf sinnvoll sein.

Beurteilung:

Klinisch besteht eine leichte Ausprägung der im DATSCAN bestätigen Parkinsonerkrankung

mit leichtem Tremor und Feinmotorik Störung der linken Hand.

Es ist bemerkenswert, dass Sie ohne Einsatz von Dopamin-haltigen Medikamenten bisher einen sehr guten Verlauf hatten. Welche der von ihnen eingesetzten alternativen Therapiemethoden im Wesentlichen dazu beigetragen haben, kann nicht sicher gesagt werden.

Aus neurologischer Sicht empfehle ich eine Wiederholung der elektrophysiologischen

Untersuchungen in etwa einem halben Jahr, um eine Verschlechterung oder eine

Verbesserung der erhobenen Befunde feststellen zu können.

Die Auswertung des von Herrn F. erhobenenen QEEG's geht Ihnen gesondert zu.

29. April 2024 – Gisela de Abos y Padilla, Mannheim
www.neuropraxis-mannheim.de
www.neurostimulation-mannheim.de
(hier bekomme ich meine monatliche TPS-Auffrischung)

Am 29.04.2024 wurden nur 20 von max. 199 Punkten
nach MDS-UPDRS gemessen!

Gisela de Abos y Padilla Mannheim
Mannheim, den 06.08.2024
Sehr geehrte Kollegen, sehr geehrter Herr P.,
Diagnose:
Parkinsonkrankheit, Erstmanifestation 2020
Stadium Hoehn &Yahr 1–2
²⁰²
Epikrise:
Erstvorstellung im Januar 2021 zur Einholung einer
Zweitmeinung bei Erstdiagnose einer Parkinsonkrankheit
im Dezember 2020. Der Patient war zum Diagnosezeitpunkt
50 Jahre alt.
Wie aus den vorliegenden Befundberichten weiterer Kollegen
und universitärer Spezialambulanzen zu entnehmen,
erfolgten drei fachärztliche Vorstellungen sowie
drei Vorstellungen in den Fachambulanzen der Unikliniken
Heidelberg, Tübingen und zuletzt München im Juli
2021, die die vom ersten Kollegen schon gestellte Diagnose
einer Parkinsonkrankheit bestätigten, zumal sich
ein passendes präsynaptisches dopaminerges Defizit
re.> Ii. im DAT-Scan im Januar 2021 gezeigt hatte.
Im Juli 2021 erfolgte in München die Durchführung des
MDS-UPDRS, einem ausführlichen Testverfahren zur Beurteilung
der Schwere der Erkrankung.
Alle in die Diagnose eingebundenen Kollegen (auch ich)
empfahlen – entsprechend der aktuellen Studienlage –
den frühen Beginn einer dopaminergen Therapie, teils
mit Levodopa, teils mit Levodopaagonisten oder MAOHemmer,
da sich dies als vorteilhaft für den Verlauf der
Erkrankung bewährt hat und dem Patienten eine ganze
Weile ein fast beschwerdefreies Leben (Honeymoon) ermöglicht.
Die damals geschilderte klinische Symptomatik war
durch eine in 2020 erstmalig bemerkte, langsam progrediente
linksseitige Bewegungsverlangsamung sowie
Schmerzen linkskorporal in Schulter und Bein mit belas²
⁰³
tungsabhängigen nach wenigen hundert Metern auftretenden
Krämpfen im Fuß gekennzeichnet. Zudem kam
es in 2021 zu einem linksseitigen Tremor. Nach Diagnoseeröffnung
entwickelte sich eine – bei dem jungen
Mann gut nachvollziehbare – deutliche depressive Anpassungsstörung.
Als lösungsorientierter Unternehmer suchte der Patient
nach alternativen Therapieverfahren, da er wegen der
langfristigen Nebenwirkungen der medikamentösen
Therapie in Sorge war und auf eine mehr ursächliche,
heilende Therapieform hoffte. So stellte er die empfohlene
medikamentöse Therapie – die ja auch leider keine
Heilung der Krankheit bedeutet – zurück. Er erarbeitet
sich ein intensives multimodales Bewegungskonzept,
teils mit diversen spezifischen für Parkinson in der Wirksamkeit
belegten Devices (SRT-Vibrationstraining, Smovey-
Ringe, u. v. a. m). Auf Hinweise in der wissenschaftlichen
Literatur, dass das Mikrobiom und damit die Ernährung
und der Lebensstil eventuell mit ursachlich für die
Erkrankung seien und zudem den Verlauf beeinflussen
könnten, unterzog er sich inzwischen zweier Stuhltransplantationen
und stellte seine Ernährung und den Lebensstil
radikal um. Zudem nimmt er in Eigenregie teils
regelmäßig oder in Form von Kuren, bestimmte spezifische
Nahrungsergänzungen. Zuletzt versuchte er u. a.
Low Dose Rapamycin. Auf mögliche toxische Folgen
bzw. Interaktionen wurde der Patient mehrfach hingewiesen,
wobei die eingenommenen Dosierungen in der
Regel den in Studienprotokollen angegebenen Mengen
entsprechen.
²⁰⁴
Dazu begann der Patient im Herbst 2021 eine Therapie
mit fokussierten Stoßwellen (TPS-Neurolith), die er dann
ab Oktober 2022 regelmäßig einmal monatlich in unserer
Praxis erhält. Zudem begann er im November 2022
eine Therapie mit dem s. g. Neuroerythropoetin endonasal,
welches nach Cubanischen Studien neuroprotektiv
und regenerierend wirke.
Tatsächlich besserte sich unter seinem multimodalen
Therapiekonzept gegenüber Januar 2021 zunächst die
Stimmung wesentlich, das Gangbild und die Schmerzen
wurden besser, zuletzt habe sich das Riechempfinden
und die Motorik nochmal nach Erhalt von Neuroerythropoetin
endonasal gebessert. So wirkt der Patient in den
seit Oktober 2022 regelm. klinischen Untersuchungen
kaum mehr von der Erkrankung betroffen und ist in der
Lage, seinen beruflichen Anforderungen als selbstständiger
Unternehmer nachzukommen.
Der Patient ist grundsätzlich an neuen – auch medikamentösen
Therapien interessiert – möchte aber weiterhin
auf eine dopaminerge Therapie verzichten, was bei
fast fehlenden Schmerzen und einem normalen Gangbild
nachvollziehbar ist. Seine Einstellung gegenüber
der Erkrankung und dem Verlauf ist optimistisch und
gleichzeitig realistisch, denn er sieht in seinem multimodalen
Konzept eine Möglichkeit, den Verlauf zu verzögern,
in der Hoffnung dass sich in nächster Zeit eine
noch stärker an den Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen
ansetzende Therapieform entwickeln könnte.
Wichtig zu betonen ist, dass sich der Patient der eigenen
Suggestibilität und damit des Placeboeffektes im
Klaren ist und diesen bewusst für sich nutzt, anderseits
²⁰⁵
ist er bemüht, sich objektivieren Testverfahren zu unterziehen.
Im April 2024 erfolgten neuropsychometrische Tests sowie
die Erhebung des MDS-UPDRS, die den milden Verlauf
gegenüber einer Untersuchung im Juli 2021 belegen
(siehe Anhang). Es zeigte sich keine signifikante Verschlechterung,
lediglich ein leichtes Obergreifen der
Symptomatik auf die rechte Körperseite und etwas mehr
Tremor als initial, wobei dieser zwischenzeitlich schon
stärker ausgeprägt war.
Bezüglich der Frage des Patienten, ob der bislang milde
Verlauf auf die Wirksamkeit der bisherigen Therapiestrategie
zurückzuführen ist, lässt sich dies für den Einzelfall
leider nicht mit Sicherheit beantworten, da die klinischen
Erscheinungsformen, der Verlauf und die Biomarkerprofile
der Parkinsonkrankheit sich von Person zu
Person stark unterscheiden, weswegen man annimmt,
dass sich hinter dem Bild einer Parkinsonkrankheit verschiedene
Krankheitsentitäten verbergen. Das erschwert
ja gerade auch die Bewertung von Forschungsergebnissen.
Trotzdem ist aus eigener langjähriger klinischer
Erfahrung der sehr milde Verlauf über 3,5 Jahre als
ungewöhnlich günstig einzuschätzen.
Nach unseren aktuellen Untersuchungen liegen jedoch
die Kernsymptome der typischen Parkinsonkrankheit in
einer milden linksbetonten Form weiterhin vor, sodass
an der ursprünglich gestellte Diagnose – zumal ein positiver
DATSCAN in 1.2021 vorlag– festgehalten werden
muss. Eine genetische Untersuchung war nicht hinwei²
⁰⁶
send auf die typischerweise bekannten genetisch
bedingten Parkinsonsyndrome mit einem etwas uniformeren
Verlauf. Dies schließt eine genetische Komponente
nicht aus, lässt aber den möglichen Einfluss von
Umweltfaktoren – und damit vielleicht eine höhere Modifizierbarkeit
des Verlaufs – in den Vordergrund treten.
Freundliche kollegiale Grüße
Margarita Pancheva
(Ärztin in Weiterbildung)
Neuropsychiatrischer Befund vom 29.04.2024:
Psychopathologischer Befund:
Wach, freundlich, voll orientiert. Aufmerksamkeit, Konzentration
und Gedächtnis intakt. Affekt regelrecht,
schwingungsfähig, formales und inhaltliches Denken
ungestört. Kein Hinweis auf wahnhaftes oder halluzinatorisches
Erleben. Kein Hinweis auf lmpulskontrollstörung.
Kopf- und Hals:
Keine HWS-Bewegungseinschränkung, keine meningeale
Reizzeichen, keine Sprech- oder Sprachstörungen,
diskrete Hypomimie mit leicht verlangsamtem Lidschlag,
initiale Hypoosmie anam. gebessert (Riechtest
ausstehend). Pupillen- und Okulomotorik intakt. Keine
Doppelbilder, keine pathologischen Nystagmen, sonstige
kaudale Hirnnerven mit Schlucken, Sprechen intakt.
²⁰⁷
Kein Hinweis auf Störung der Vagusfunktion, keine Obstipationsneigung.
Motorik und Reflexe:
Keine Paresen, Atrophien oder Faszikulationen in den
Arm- und Beinhaltversuchen. Sehr diskreter Rigor im Bereich
des linken Armes mit erhaltener Mitbewegung des
linken Armes, Fingertippen links leicht verlangsamt, Diadochokinesie
leicht verlangsamt und von der Amplitude
vermindert, Wechselbewegungen der Hände links leicht
verlangsamt, Vorfußtippen links leicht vermindert, Beweglichkeit
der Beine links leicht eingeschränkt, sehr
diskreter Haltetremor der Finger des linken Armes mit
etwas verminderter Bewegungsamplitude, kein Ruhetremor.
angedeuteter Rigor des rechten Armes. Keine
dystonen Bewegungsabäaufe oder Störungen.
Koordination und Sensibilitat:
Posturale Stabilität im Romberg, Gangbild normalbasig
und -schrittig, Umwenden prompt, Seiltänzergang blind
sicher vorführbar. Finger-Nase-und Knie-Hacke-Versuch
metrisch. Keine Angabe von sensiblen Störungen.
MDS-UPDRS vom 29.04.2024
Bewertungsprinzip: Schon für angedeutete Symptome
wird ein Punkt vergeben, maximale Punktzahl pro Item
4 Punkte. Insgesamt 199 Punkte erreichbar. Die in der
Beschreibung unterstrichenen Symptome führten zur
Punktvergabe.
²⁰⁸
Abschnitt Punktzahl Beschreibung
Teil lA: Komplexes
Verhalten,
Fragen 1.1-1.6
1 Allenfalls sehr leichte kognitive
Beeinträchtigung (leichte rel.
Verlangsamung der geteilten
Aufmerksamkeit, siehe TMT A/
B), DEMTECT, SDMT im Normbereich,
keine subjektiven
kogn. Einschränkungen bemerkt,
keine Störung der Wahrnehmung,
keine Illusionen, Halluzinationen
oder psychotisches
Erleben, ausgeglichene
Stimmung (BDI II 3/50Punkte),
keine Ängste, keine Zeichen einer
Aphathie, keine Dopamin-
Dysregulationssyndroms, z. B.
keine Störung der lmpulskontrolle,
kein subjektiven Beeinträchtigungen.
Dysregulationssyndroms,
z. B. keine Störung
der lmpulskontrolle, keine subjektiven
Beeinträchtigungen.
²⁰⁹
Abschnitt Punktzahl Beschreibung
Teil I Erfahrungen
des täglichen Lebens
{nM-EDL)
nicht motorische
Aspekte, Fragen
1.7-1.13
1 Keine subjektiven Schlafstörungen,
keine Tages Schläfrigkeit,
Leichte Schmerzen,
Blasenentleerung ungestört,
keine Obstipiationsneigung,
keine orthostatische Dysregulation
mit Schwindel, keine
Fatigue
Teil II: Motorische
Aspekte bei Erfahrungen
des täglichen
Lebens
{M-EDL), Fragen
2.1-2.13
4 Keine Sprech- oder Sprachprobleme,
seit einem Jahr interm.
nächtlich vermehrter
Speichelfluss, Kauen- und
Schlucken intakt, Essen ungestört,
An- und Auskleiden,
Körperpflege selbstständig,
Schriftbild langsamer als gewohnt,
aber alle Wörter sind
lesbar, Hobbys und andere
Aktivitäten können problemlos
durchgeführt werden,
Drehbewegungen im Bett
ungestört, leichter Tremor,
der den Alltag nicht beeinträchtigt.
Transfer aus Bett
oder Stuhl ungestört, normaler
Anlauf, nicht eingeschränkte
Gehstrecke, keine
Blockaden beim Gehen (kein
Freezing) ingesamt, Schriftbild
etwas kleiner.
²¹⁰
Abschnitt Punktzahl Beschreibung
Teil Ill: Motorische
Untersuchung
(durch den Untersucher
durchgeführt),
1.1-
1.18
14 Sprache moduliert und laut,
gut verständlich, etwas verminderter
Lidschlag, leicht
ausgeprägter Rigor des linken
Armes, angedeuteter
Rigor des rechten Armes,
Fingertippen links leicht verlangsamt,
Diadochokinesie
leicht verlangsamt und von
der Amplitude vermindert,
Wechselbewegungen der-
Hände links leicht verlangsamt,
Vorfußtippen links
leicht vermindert, Beweglichkeit
der Beine links leicht
eingeschränkt, Time up to
go prompt, normale Schrittlänge
- und Breite, kein
Freezing, posturale Stabilität,
kein Anhalt für Kamptokormie
oder Pisa-Syndrom,
noch erhaltene Spontanität
der Bewegungen, leichter
Haltetremor der
Hand links, leichter lntentionstremor
der Hand links,
kein Ruhetremor, kein Hinweis
auf Dyskinesien
Teil IV: Motorische
Komplikationen
0 Keine Dyskinesien, keine
Fluktuationen in der Beweglichkeit,
keine Off-Phasen
Summe Punkte 20/199 Vorbefund 7.2021 - 18/199
²¹¹
Krankheitsstadium nach Hoehn- und Yahr 29.04.2024
Stadium 1-2 Überwiegend linksbetonte
Symptomatik, beginnend
rechts
Neuropsychometrische Tests vom 29.04.2024
Test Punktzahl Beschreibung
Demtect 17/18 Wertbereich für altersgemäße kognitive
Leistung: ab 13 Punkte. Die Ergebnisse
zeigen keine Beeinträchtigung
des unmittelbaren verbalen Gedächtnisses,
keine Beeinträchtigung der Arbeitsgedächtnisfunktion
und der kognitiven
Flexibilität, keine Beeinträchtigung
der semantischen Flüssigkeit (Fähigkeit,
Informationen aus dem Langzeitgedächtnis
abzurufen und verbale
Fähigkeiten) und keine Beeinträchtigung
des verzögerten verbalen Gedächtnisses.
Die getesteten exekutiven
Funktionen und die Fähigkeit, strukturiert
zu arbeiten, zeigen keine Schwächen.
Das Ergebnis bestätigt mit einer
Wahrscheinlichkeit von 92% keine
kognitive Beeinträchtigung des Patienten.
TMTA 22 Sek Altersangepasster Normalbereich: 24-
41 Sek, Mittelwert: 33 Sek
²¹²
Neuropsychometrische Tests vom 29.04.2024
Test Punktzahl Beschreibung
TMTB 60 Sek Altersangepasster Normalbereich:
41-73 Sek,
Mittelwert: 57 Sek
TMT-B/TMT-A 2,7 TMT-B im Verhältnis zu
TMT-A etwas zu langsam
hinweisend auf eine Störung
der geteilten Aufmerksam.
Normalbereich:
1,9-2,1,
SDMT Symbol Digit
Modalities Test
50 Symbole
in
90 Sek
Normalbereich für >11 Bildungsjahre
und Alter 50-
59 Jahre: 43-63 Symbole,
Mittelwert: 53 Symbole,
Cutoff 38 Symbole.
BDI II Beck
Depression Inventory
3/63 Wertbereich für nicht vorhandene,
klinisch unauffällige
oder remittierte
depressive Symptomatik:
0-13 Punkte.
²¹³
Bisherige Therapien
(Auswahl)
Beurteilung aus neurologischer Sicht und
Studienlage
I
TPS (Transkranielle
Pulsstimulation
der
Firma Storz mit
Visualisierung
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) mit
fokussierten Stoßwellen wird seit 2012 zur
Behandlung der Parkinson-Krankheit als individueller
Heilversuch eingesetzt (vgl. Lohse-
Busch, 2020). Dieses Verfahren zeigte im
Tierversuch eine Wirksamkeit auf den Hirnstoffwechsel
der auf das Phänomen der Mechanotransduktion
zurückgeführt wird. Dies
soll zu einer Verbesserung der Vaskularisation
sowie zu einer Erhöhung der Konnektivität
und Synapsenbildung führen. Erste klinische
Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse:
In einer Studie mit 20 Parkinson-
Patienten führte die TPS zu einer signifikanten
Verbesserung der motorischen Funktionen,
gemessen anhand der UPDRS-III-Skala.¹
Diese Verbesserungen waren mindestens so
groß wie die Effekte, die durch die transkranielle
Magnetstimulation (TMS) erzielt wurden,
wie drei Metaanalysen von mehreren
Studien zeigen, ein Verfahren was sich alternativ
bzw. additiv empfiehlt.²• ³• ⁴
Ernährung und
Lebensstil
Nach aktueller, etwas heterogener Studienlage
kann bislang nicht sicher eine Wirksamkeit
einer Ernährungsumstellung auf den
Verlauf der Parkinsonerkrankung bewiesen
werden, was eine Wirksamkeit selbstverständlich
nicht ausschließt. Die Forschung zu
²¹⁴
Ernährungsinterventionen bei Personen mit Parkinsonkrankheit
steckt noch in den Kinderschuhen. Die
Ergebnisse der verschiedenen laufenden Studien
werden voraussichtlich zu neuen Hypothesen führen
und dazu beitragen, die Agenda für die künftige Forschung
zu diesem wichtigen Thema zu gestalten. Die
meisten Hinweise für einen Einfluss der Ernährung
führen auf Beobachtungsstudien. Es finden sich Hinweise,
dass das Einhalten einer Mittelmeer Diät, der
regelm. Konsum von Flavonoiden, mit einem geringeren
Risiko für die Entwicklung einer Parkinsonkrankheit
und das Trinken von Milch, das stammbetonte
Obergewichts u. a. mit einem höheren Risiko
für die Entwicklung einer Parkinsonkrankheit einhergeht.
Es finden sich Hinweise, dass die Ernährung einen
krankheitsmodifizierenden Effekt haben kann,
da sie die mitochondriale Funktion, Entzündungen
und lmmunreaktionen beeinflussen⁵.
Es wurde nachgewiesen, dass oxidativer Stress bei
vielen neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson
und verschiedenen altersbedingten degenerativen
Erkrankungen beim Menschen zunimmt und
dass Neuronen empfindlich darauf reagieren. In Fällen,
in denen oxidativer Stress zunimmt und antioxidative
Systeme unzureichend sind, können natürliche
Moleküle wie Flavonoide und Polyphenole⁶ als neue
antioxidative Behandlung eingesetzt werden, um
neuronale reaktive Sauerstoffspezies zu reduzieren
und damit – so hofft man – den neurodegenerativen
Prozess zu verlangsamen. ⁷,⁸
Auch Verfahren des modifizierten Fastens können einen
positiven Einfluss auf neurodegenerative Erkrankungen
haben.⁹
²¹⁵
In Analogie zu vielen anderen Erkrankung und
aus epidemiologischen Studien finden sich weitere
deutliche Hinweise, dass die Veränderung des
Mikrobiom, intensives sportliches Training, eine
Ernährungs- und Lebensstilumstellung sich deutlich
positiv auf die Entwicklung neurodegenerativer
Erkrankungen auswirken können. Die nicht
medikamentösen Therapieoptionen sind nicht nur
symptomatisch wirksam, sondern scheinen sich
auf den Verlauf der Parkinsonerkrankung positiv
auszuwirken, was für
andere neurodegenerative Erkrankungen hinreichend
belegt ist.¹⁰
Ernährung
und
Lebensstil
Nach aktueller, etwas heterogener Studienlage
kann bislang nicht sicher eine Wirksamkeit einer
Ernährungsumstellung auf den Verlauf der Parkinsonerkrankung
bewiesen werden, was eine
Wirksamkeit selbstverständlich nicht ausschliefst.
Die Forschung zu Ernährungsinterventionen bei
Personen mit Parkinsonkrankheit steckt noch in
den Kinderschuhen. Die Ergebnisse der verschiedenen
laufenden Studien werden voraussichtlich
zu neuen Hypothesen führen und dazu beitragen,
die Agenda für die künftige Forschung zu diesem
wichtigen Thema zu gestalten. Die meisten Hinweise
für einen Einfluss der Ernährung fußen auf
Beobachtungsstudien. Es finden sich Hinweise,
dass das Einhalten einer Mittelmeer Diät, der regelm.
Konsum van Flavonoiden, mit einem geringeren
Risiko für die Entwicklung einer Parkinsonkrankheit
und das Trinken von Milch, das stammbetonte
Obergewichts u.a. mit einem höheren Risi
²¹⁶
ko für die Entwicklung einer Parkinsonkrankheit
einhergeht. Es finden sich Hinweise, dass die Ernährung
einen krankheitsmodifizierenden Effekt haben
kann, da sie die mitochondriale Funktion, Entzündungen
und lmmunreaktionen beeinflussen.¹¹
Es wurde nachgewiesen, dass oxidativer Stress bei
vielen neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson
und verschiedenen altersbedingten degenerativen
Erkrankungen beim Menschen zunimmt
und dass Neuronen empfindlich darauf reagieren.
In Fällen, in denen oxidativer Stress zunimmt und
antioxidative Systeme unzureichend sind, können
natürliche Moleküle wie Flavonoide und Polyphenole
¹² als neue antioxidative Behandlung eingesetzt
werden, um neuronale reaktive Sauerstoffspezies
zu reduzieren und damit – so hofft man – den neurodegenerativen
Prozess zu verlangsamen. ¹³,¹⁴
²¹⁷
Auch Verfahren des modifizierten Fastens
können einen positiven Einfluss auf neurodegenerative
Erkrankungen haben.¹⁵
In Analogie zu vielen anderen Erkrankungen
und aus epidemiologischen Studien
finden sich weitere deutliche Hinweise,
dass die Veränderung des Mikrobiom, intensives
sportliches Training, eine Ernährungs-
und Lebensstilumstellung sich
deutlich positiv auf die Entwicklung neurodegenerativer
Erkrankungen auswirken
können. Die nicht medikamentösen Therapieoptionen
sind nicht nur symptomatisch
wirksam, sondern
scheinen sich auf den Verlauf der Parkinsonerkrankung
positiv auszuwirken, was
für andere neurodegenerative Erkrankungen
hinreichend belegt ist.¹⁶
Mikrobiom, Stuhltransplantation
Zahlreiche Studien haben dysbiotische
Veränderungen im Darmmikrobiom von
Parkinson und Alzheimer-Patienten im
Vergleich zu gesunden Personen gezeigt,
von denen einige sogar in der Prodromalphase
auftreten können. Insbesondere
weisen diese Patienten eine Verringerung
der Bakterien auf, die an der Synthese
kurzkettiger Fettsäuren beteiligt sind. Diese
mikrobiellen Veränderungen wurden
mit systemischen Entzündungen und einer
beeinträchtigten Integrität der Darmbarriere
und der Blut-Hirn-Schranke in
²¹⁸
Verbindung gebracht. Bakterielle Moleküle
wie Lipopolysaccharide können bei diesen
Veränderungen eine wichtige Rolle spielen.
Darüber hinaus wurde in vitro und in
Tiermodellen gezeigt, dass das bakterielle
Protein Curli, das beispielsweise auf der
Oberfläche van Escherichia coli vorkommt,
die Fehlfaltung von α-Synuclein fördert,
was auf einen entscheidenden Pathomechanismus
hindeutet. ¹⁷, ¹⁸
Die Veränderung des Mikrobioms mittels
Stuhltransplantationen ist erwiesen, der
Effekt einige Zeit nachweisbar, je nachdem
welche Ernährungsform befolgt wird. Eine
Empfehlung zur Stuhltransplantation findet
sich in den Parkinson-Leitlinien nicht
und wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert,
da vor allem die Analyse des Stuhls
schwierig zu validieren und die Stuhltransplantation
nicht risikofrei ist. Eine Behandlung
mit Rifaximin, ein nur im Darm wirksames
Antibiotikum, war bei 10-tägiger
Einnahme etwa 3 Monate das Mikrobiom
modifiziert, zeigte in einigen bislang wenigen
Studien signifikante Wirksamkeit auf
motorische und kognitive Symptome des
Morbus. Das unterstreicht die Bedeutung
des Mikrobioms für die Modulation der
Parkinsonkrankheit, auch wenn für die
Anwendung dieses Antibiotikums noch
Forschungsbedarf besteht. ¹⁹
²¹⁹
NeuroEpo
oder humanes
rekombinantes
Erytropoietin
Zunächst aus tierexperimentellen Studien und
später am Menschen wird die Wirksamkeit von
Erythropoetin in nasaler Applikation vor allem
in Cuba untersucht, wobei inzwischen Studien
in Canada geplant und weitere Tierexperimentelle
und in Vitro Studien weltweit durchgeführt
werden.²⁰ Eine rezente italienische Studie beschreibt
eine Schutzwirkung von EPO im Parkinsonkrankheits-
Modellen in vitro (SH-SY5Y-Zellen,
die mit MPP+ behandelt wurden) und in
vivo (C57BL/6J-Mäuse, denen MPTP verabreicht
wurde). EPO zeigte sowohl neuroprotektive wie
auch neuroregenerative Wirkung und verbesserte
die dopaminerge Erholung. Insbesondere
lindere EPO die durch die Parkinsonkrankheit
verursachten Schäden an den Mitochondrien,
wie durch Transmissionselektronenmikroskopie,
Mitotracker-Test und PINK1-Expression
gezeigt wurde. Darüber hinaus fordere EPO
eine Rettung der mitochondrialen Atmung und
erhöhe gleichzeitig die Glykolyserate deutlich,
wie durch die erhöhte extrazelluläre Ansäuerungsrate
gezeigt wird, was zu erhöhten ATPWerten
in MPP+-behandelten Zellen beiträgt.
Bei Parkinsondisease-Mäusen verbessert die intrastriatale
Infusion von EPO das Ergebnis von
Verhaltenstests deutlich. Dies ist mit der Rettung
dopaminerger Marker und einer verringerten
Neuroinflammation verbunden. Diese
Studie zeigt eine zelluläre und funktionelle Erholung
nach einer EPO-Behandlung, die wahrscheinlich
durch die 37-kDa-lsoform des EPORezeptors
vermittelt wird.
²²⁰
Wir berichten zum ersten Mal, dass EPONeuroprotektion
durch die Wiederherstellung
des ATP-Spiegels durch Beschleunigung
der Glykolyserate ausgeübt wird. ²¹
Bewegung Das die Bewegung einen entscheidenden
Einfluss auf das Befinden von Parkinsonpatienten
hat, ist bestens belegt und bekannt
und rechtfertigt die regelmäßige Verordnung
von Physiotherapie sowie die Ermutigung
zur eigenständigen Beübung. Bewahrt
haben sich vor allem solche Verfahren,
die große Bewegungsumfange üben,
sei es durch Tanzen, an oder mit Geräten
usw. usf. Neuer ist die Erkenntnis, dass Bewegung
einen deutlichen neuroprotektiven
Effekt hat und somit den Krankheitsverlauf
verlangsamen kann. ²²
Eine erste Bewegungstherapie der Parkinsonkrankheit
wurde zufällig entdeckt, als
Betroffene nach Zugfahrten eine Besserung
bemerkten. Man führte dies schon damals
auf den Vibrationseffekt zurück. In diesem
Kontext ist die stochastische Resonanztherapie
{SRT Zeptor-Training) eine Besonderheit, da
sie in kurzer Zeit eine relativ hohe Trainingsintensität
erlaubt. In Studien finden
sich Hinweise auf eine Aktivierung bestimmter
für die Bewegung wichtiger Kerngebiete.
²³, ²⁴
²²¹
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